Radio C - Kultur und Wissenschaft in Bonn

April
Di., 10.04., 20.00 Uhr
Radio Bonn/Rhein-Sieg

Radio-Werkstatt-Lora in Bonn-Beuel.
Produziert im Studio des Instituts für Kommunikationsforschung und Phonetik in Bonn Poppelsdorf.



1. Musik "St. Louis Blues" Louis Armstrong


2. Musik "Sabrosa" Beastie Boys (Ill Communication)



"Brot und Tulpen" seit fast fünf Monaten erfolgreich in den Bonner Kinos, hat jetzt Konkurrenz bekommen.

Das Hollywood Märchen "Chocolat" mit Juliette Binoche als von den Majas abstammende Botschafterin einer kulinarischen Sinnlichkeit, die ein kleines graues französiches Dorf in ein buntes verwandelt, hat es den Bonnern angetan. Seit 15.3. in den Bonner Kinos:
"Chocolat", der neue Film von Lasse Hallström (Gottes Werk und Teufels Beitrag) mit Juliette Binoche, Judie Dench, Alfred Molina, Lena Olin und Johnny Depp. Eine leichte, sehr menschliche Geschichte über die Verführungskräfte von Juliette Binoche und guter Schokolade.
1960. Eine kleine graue Stadt in Frankreich. Vianne Rocher und ihre kleine Tochter ziehen zu, um eine Confisserie zu eröffnen, der engstirnige Bürgermeister und ein Teil des Dorfes können die alleinstehende Frau und ihr Pralinen-Handwerk, das nicht mit ihrer strengen Lebensauffassung vereinbar scheint, nicht akzeptieren. Aber Vianne hat die Kraft einer guten Fee und mit ihre warmen Menschlichkeit und ganz unglaublichen Schokolade und Pralinen Kreationen gelingt es ihr die Herzen der Dorfbewohner zu erweichen und dafür empfänglich zu machen, das es ausser Arbeit und Existenzsorgen auch noch andere Dinge im Leben gibt. Juliette Binoche sagt selbst über ihren Film: "Neben der Mutter-Tochter-Geschichte ist 'Chocolat' auch ein Plädoyer für das Ausleben unterdrückter Gefühle und Sehnsüchte.


Großer Publikumserfolg die ungewöhliche und sehr charmante Komödie "Rushmore" In "Rushmore" geht es um einen jugendlichen Jugendlichen (Jason Schwartzmann) und einen Jugendlichen im reifen Mannesalter (Bill Muray) die beide nicht erwachsen werden wollen, und daher etwas an Peter Pan aber auch an "Harold and Maude" erinnern.

Eine Arbeitsstörung liegt im allgemeinen dann vor, wenn mann oder frau anstelle des Nötigen erst noch tausend andere Dinge tun muss. Max Fischer, ist fünfzehn und besucht die 10. Klasse auf der amerikanischen Eliteschule
Rushmore. Er leitet, unter anderem, die Theatergruppe, den Debattier-Club, den Bienenzüchter-Club, den Schach-Club, den Deutsch-Club, den Französisch-Club, den Astronomie-Club und den Kaligraphie-Club. Darüberhinaus ist er Präsident der Völkerball-, Tontaubenschiess- und Fecht-Vereine und Herausgeber und Chefredakteurseiner eigenen Schulzeitung des "Yankee Review". Natürlich ist Max einer der schlechtesten Schüler von Rushmore und auch wenn er das anders sieht, ist sein Leben eine einzige große Arbeitsstörung. Katastrophale Ausmaße nimmt sein kleines Problem an, als er sich in die neue Lehrerin Miss Cross (Olivia Williams) verliebt und obendrein feststellen muss, das sein väterlicher Freund Mr. Blume (Bill Murray) ihr ebenfalls verfallen ist. "Rushmore" ist eine nicht in Worte zufassende Komödie über den unverstandenen Aussenseiter in jedem von uns. Für mich die beste Kino-Unterhaltung auch noch im April.


Neue im April:

"Ich, Du, Sie - Darlenes Männer" eine ungewöhnliche brasilianische Komödie von Andrucha Waddington mit Brasiliens Superstar Regina Casá und einem im Ohr und in den Füssen bleibenden Soundtrack von Gilberto Gil.

Bei südamerikanischen Filmen erwartet man oftmals ein ununterbrochenes Rhythmus-Feuerwerk. Das ist in "Ich, Du, Sie" anders. Der Film passt sein Tempo dem heißen und drückenden Klima an in dem er spielt. und vermittelt so ein weitaus intensiveres und realistischeres Landes-Bild als so manche folkloristische Lateinamerikakomödie.

Getanzt wird auch, aber in erster Linie Nachts wenn die Temperaturen das erlauben.

Irgendwo im Brasilianischen Hinterland. Darlene ist mit ihrem unehelichen Kind aus der Stadt in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sie gibt dem Werben eines Älteren Nachbarn nach und heiratet ihn. Aber der Alte entpuppt sich als arger Faulpelz. Der den ganzen Tag in der Hängematte liegt, während die unermüdliche Darlene die Familie versorgt. Andere Männer kreuzen Darlenes Weg. Dass sie schwanger wird und ein dunkelhäutiges Kind zur Welt bringt, scheint ihren Mann nicht weiter zu stören. Anders wird es, als ein sich einsam fühlender Nachbar Darlenes Aufforderung folgt und zu den beiden zieht. Doch kümmert er sich so rührend um die Kinder und das Haus, das Darlenes erster Mann seinen Unmut bald vergißt. Am Schluß verliebt sich Darlene in einen dritten Mann und es sieht so aus, als ob trotz des Unmuts der Alten noch ein Zimmer ans Haus der Familie angebaut werden muss. "Ich, Du, Sie" ist die Geschichte einer seltsamen Familie zusammengehalten durch die lebensbejahende Energie einer besonderen Frau.
Gleichzeitig ein bemerkenswertes Bild vom Leben in Brasilien.




3. Musik "Aquelles Ochos Verdes" Nat King Cole
"In the mood for Love"-Soundtrack


Der Kino-April beginnt am Donnerstag den 5.4. direkt mit einem Jahres Highlight. Ab Donnerstag ist das Berlinale Highlight "Traffic" der neue Ausnahmefilm von Stephen Soderbergh mit Michael Douglas, Catherine Zeta Jones und Benicio Del Toro in Bonn zu sehen..

Einer der vielseitigsten und interessantesten amerikanischen Filme macher (Sex Lies and Video Tapes, Kafka, Out of Sight, The Limey, Erin Brocovich)

In bester Robert Altman-Manier (Short Cuts) vernetzt Soderbergh drei Erzählstränge aus der mexikanischen und amerikanischen Drogen Szene und deren Bekämpfung zu einem eindrucksvollen Gesellschaftsbild, das noch lange nachwirkt. Es gehört zu den Leistungen dieses auch Formal und visuell sehr außergewöhnlichen Films, dass er keine klassische Polizei und Drogendealer Geschichte erzählt, sondern zeigt, wie sehr Drogenkultur, Drogenkriminalität und Gesellschaft miteinander vernetzt sind. "Traffic" erzählt zum Beispiel die Geschichte einer Frau und jungen Mutter die eines Tages aus allen Wolken fällt, als sie erkennen muss, dass ihr für sie aus heiterem Himmel inhaftierter Mann, Leiter einer Geldwaschfirma der Drogen Mafia ist. Parallel verläuft die Geschichte eines Oberstaatsanwalt der ein Regierungsprogramm gegen die Drogenkonsum und Kriminalität aufstellen soll, aber noch nicht einmal verhindern kann das seine eigene Tochter abhängig wird.
Aber "Traffic" ist kein Problem Film der einfache Lösungen präsentiert. Vielmehr zeichnet er sich dadurch aus, dass er die richtigen Fragen stellt und offen lässt, und funktioniert darüber hinaus als ausgesprochen spannendes Stück Kinounterhaltung.


Ab Donnerstag 12.4. in den Bonner Kinos "Zusammen - Tillsammans" Nach 'Raus aus Amal' der neue Film von Lukas Moodysson

"Zusammen". ist eine überraschende und bewegende Komödie über eine schwedische 70'er-Jahre Familien-WG, antiautoritäre Erziehung, Pippi Langstrumpf und vor allem ABBA-Musik. Mit dieser beste Unterhaltung garantierenden Mischung ist "Zusammen" in anderen europäischen Ländern bereits ein großer Publikumserfolg.
Schweden Ende der 70'er Jahre. Elisabeth hat genug von ihrem Mann und ihrem bürgerlichen Leben. Sie packt ihre Koffer, nimmt ihre Kinder und zieht zu ihrem Bruder Göran. Göran aber lebt in einer Hippi-Kommune die Ende der 70'er Jahre bereits den goldenen Zeiten der Flowerpower Bewegung hinterher trauert. Trotzdem wird immer noch heißblütig über Politik und Gemüseanbau diskutiert, möglichst unverkrampft versucht man freie Liebe zu praktizieren, und trinkt jede Menge Rotwein. Für Elisabeth ein Kulturschock. Der für alle beteiligten Folgen haben wird.
Wie bereits in seinem von Kritik und Publikum sehr geschätzten Erstlingsfilm "Raus aus Amal" sind es wieder die genau und liebvoll beobachteten Details die "Zusammen" und die Dargestellte Chaos-WG so symphatisch machen.
Die Liebe zum Detail macht "Zusammen" zu einer außergewöhnlichen Kinounterhaltung, die funktioniert wie ein "Pettersson & Findus"-Bilderbuch für Erwachsene. Radio-C Filmtipp!


4. Musik "S.O.S" ABBA (ABBA-Gold)



Ab dem 19.4. neu in den Bonner Kinos:

"The closer you get" von Ailleen Ritchie ‚Die' britisch/irische Komödie nach "Lang lebe Ned Devine" Die Junggesellen eines irischen Küstendorfes sind mit ihrem heimatlichen Frauenangebot unzufrieden. Abhilfe soll eine Anzeige bringen mit der heiratswillige, gutaussehende Amerikanerinnen auf die Insel gelockt werden sollen. Gesagt getan. Von nun an wird man Zeuge wie sich die Männer auf die Ankunft der Zukünftigen vorbereitet und darüber hinaus einmal in der Woche kollektiv an der örtlichen Bushaltestelle auf die ersehnten Frauen warten. Und wenn sie diese Woche nicht gekommen sind kommen sie eben nächste Woche. Natürlich bleibt das alles der holden Weiblichkeit des Dorfes nicht verborgen und so können sich die Männer, wenn sie mal wieder enttäuscht von der Bushaltestelle nach Hause kommen vor bösem Spot kaum retten. Dennoch können auch die einheimischen Damen nicht verhehlen, dass ihnen die zum Teil grotesken und hoch amüsanten Vorbereitungen der Männer für die Amerikanerinnen gut gefallen.

Es ist immer wieder überraschend, wie gut Britisches Kino mit ganz einfachen Erzählideen und unverbrauchten Kino Gesichtern unterhält. "The closer you get" das ist britisches Kino wie man es kennt und liebt.



Ende April neu in den Bonner Kinos:
"Der König tanzt" aufwendiger Kostümfilm, beeindruckende Künstlerbiographie und Historienfilm von "Farinelli-Regisseur" Gérard Corbiau. "Der König tanzt" führt und verführt seinen Zuschauer an Ende des 17. Jahrhunderts an den H
of Ludwigs des XIV. mit so noch nicht gesehenem Ausstattungskino. Der Junge König ernennt den Florentiener Jean Babtist Lully zum Hofkomponisten. Fort an folgt Fest auf Fest, Ballett auf Ballett.
Die alle nur die Aura des Sonnenkönigs unterstreichen soll. Lully kann sich dem von ihm selbst geschaffenen Tanz um den Goldenen König nicht entziehen und verliebt sich in den von allen seiten verehrten Monarchen. Eine Überschreitung gesellschaftlicher Grenzen die auf kein gutes Ende zusteuern kann.
Auch wenn die Geschichten die "Der König tanzt" zu erzählen versucht für mich nicht immer nachzuvollziehen waren, überzeugt der Film doch in jedem Fall durch seine außergewöhnliche Ausstattung und Musik.


5. Musik "Killer" George Michael (Ladies & Gentlemen)


6. Musik "99,9 F°" Suzanne Vega (99,9 F°)
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